Anfang Februar
Im Büro in Obertrum herrscht eine nahezu ausgelassene Stimmung, da die Buchungszahlen ein tolles Jahr versprechen. Auch die neuen Destinationen für 2020 werden fantastisch von unseren Kunden angenommen.
Mitte Februar
Durch die Kommunikation mit KTM – unserem Radfabrikanten – werden wir über die in China geschlossenen Fabriken informiert. Die für unsere Leihräder benötigten Teile können nicht mehr zur Gänze verschifft werden und der Liefertermin für die ersten 350 Räder wackelt.
Ende Februar
Eine unserer wichtigsten Destinationen – Italien – ist vom Coronavirus stark betroffen. Wir hoffen es wird nicht allzu schlimm und treten mit den in Italien lebenden Gästebetreuern in Kontakt, um uns über die Lage vor Ort zu informieren.
Anfang März
Die Lage in Italien verschlechtert sich und wir überlegen erstmals, den Saisonstart nach hinten zu verschieben. Wenige Tage nach diesen Überlegungen ist es dann auch leider soweit: Erstmalig in unserer Geschichte verschieben wir die ersten Anreisetermine.
Mitte März
Mittlerweile sind auch andere europäische Länder betroffen und wir stellen Überlegungen an, was im Falle einer Quarantäne bei Eurofun Touristik zu tun wäre.
Freitag 13.03.
Am Vormittag ist ein Treffen der Geschäftsführung, der Bereichs- und Teamleiter anberaumt. Wie schaffen wir es, im Falle einer Quarantäne den Betrieb aufrecht zu erhalten? Wie haben wir aus der Ferne Zugriff auf unsere Daten? Wie kommunizieren wir mit unseren Kunden? Was kommunizieren wir an unsere Partner? All diese Fragen und noch mehr werden erörtert und teils auch hitzig diskutiert. Entscheidungen werden getroffen und vieles wird in die richtigen Bahnen gelenkt. Und als ob wir es geahnt hätten… einen Tag später erteilt die Österreichische Bundesregierung eine Ausgangsbeschränkung und ruft die Bevölkerung dazu auf, zuhause zu bleiben. Somit wird am Wochenende noch der Großteil unserer Mitarbeiter informiert, am Montag nicht mehr ins Büro zu kommen und daheim auf weitere Informationen zu warten.
Montag 16.03.
Die „Eurofun Stabsstelle Corona“ tritt zusammen, um den am Freitag erarbeiteten Plan bis ins Detail umzusetzen. Am Beginn gleich eine positive Nachricht: Unsere Technikabteilung bekommt die, wie es scheint, in Europa letzten 15 Laptops, um damit die Kundenberater ausstatten zu können. Fernzugriffe auf die Daten auf unserem Server sind angelegt. Die Mitarbeiter werden mit Handys ausgestattet. YES! Es läuft! Wir sind alle froh um Erfolgserlebnisse – das motiviert in diesen Tagen. Schön langsam wird es Abend und wir verabschieden uns von einander – für wie lange wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht
Dienstag 17.03. bis heute
Ab diesem Tag sind wir alle im Home-Office. Alle stimmt nicht ganz, denn wir arbeiten nur mit einem „Kern-Team“. Der Rest von uns nützt die Zeit und baut Überstunden ab oder befindet sich im Urlaub. Dreimal wöchentlich sehen wir uns sogar – nein, natürlich nicht persönlich – aber bei unseren Videokonferenzen tut es trotzdem gut in regemäßigen Abständen die Gesichter der Kollegen zu sehen. Dabei besprechen wir nicht nur die weitere Vorgehensweise in allen relevanten Bereichen, sondern nehmen uns auch ein wenig Zeit, um zu quatschen. Durch die Aufnahmen erhaschen wir auch einen Blick in die verschiedenen Wohnsituationen der Kollegen – wer hat es daheim besonders modern, luxuriös, gemütlich, spartanisch, weitläufig, … - ja, die Kamera offenbart so manches. Ich werde dabei immer wegen meiner nahezu jungfräulichen Küche aufgezogen. Ich gebe es auch zu, mit dem Kochen hab‘ ich es nicht so. Aber vom Fleisch falle ich trotzdem nicht… Die gute Laune lassen wir uns bei Eurofun jedenfalls nicht verderben und sehen immer auch das Positive. 10 Schritte vom Bett an den Schreibtisch! Keiner von uns hatte davor einen so kurzen Arbeitsweg.