Finale Montage und laufende Wartung
Normalerweise pendelt David mehrmals die Woche zwischen dem Eurobike-Hauptquartier in Obertrum und unserer Radstation Donau hin und her. Zuständig für die finale Montage und die laufende Wartung unserer Leihräder hat er das ganze Jahr über alle Hände voll zu tun. Während der Radsaison durchläuft jedes einzelne Leihrad regelmäßig Davids Qualitäts-Check. Und nach der Saison ist ja bekanntlich vor der Saison. So wird ab November und bis ins Frühjahr hinein unser gesamtes Radsortiment auf Herz und Nieren geprüft, neue Räder werden montiert und startklar gemacht.
Warten auf die Ersatzteile aus China
Aber dieses Jahr kam irgendwie alles anders. Aufgrund der sich ausbreitenden Corona-Epidemie in China konnten wichtige Teile für unsere 350 neuen Leihräder PLUS nicht zeitgerecht geliefert werden. Der Ärger war anfänglich zwar groß, binnen weniger Wochen war aber klar: Die Leihräder brauchen wir vorerst nicht. Als wir noch damit beschäftigt waren, unsere Kundenbetreuung aus dem Homeoffice auf die Beine zu stellen, hatte sich die Lage in China bereits etwas entspannt. Die Produktionsstätten konnten ihren Betrieb nach und nach wieder aufnehmen, und auch die fehlenden Kleinteile trafen bei uns in Obertrum ein.
Räder-Check im Garten
Was macht man also als Radmechaniker, wenn die Firma geschlossen ist, es aber dennoch genug zu tun gibt? Genau: Man holt sich die Räder einfach nach Hause! Seit Anfang April arbeitet David nun bei schönstem Frühlingswetter im eigenen Garten, montiert (natürlich unter strenger Aufsicht seines Sohnes!) unsere nagelneuen Leihrad-PLUS-Modelle und tauscht Displays unserer Elektroräder aus. „Die Nachbarn staunen nicht schlecht, wenn ich mit meinem Anhänger voller Räder in die Siedlung einfahre. Immerhin finden darauf 20 Fahrräder Platz!“ lacht David. Sie werden entladen, ausgepackt, feinsäuberlich auf seinem Grundstück parkiert und bis ins kleinste Detail geprüft. Pedale, Sattel und Tacho werden montiert, Bremsen kontrolliert, der Lenker ausgerichtet und die Gangschaltung akkurat eingestellt. Anschließend wird jedes Leihrad bei einer lockeren Probefahrt durch die Siedlung getestet. „Auch das sorgt für Belustigung. Die Nachbarn zählen schon, wie oft ich bei ihnen vorbeiradle!“
Die richtige Organisation
Die aktuelle Situation empfinden viele sicher als herausfordernd. David kann der Zeit daheim aber auch etwas Gutes abgewinnen. „Anfangs mussten wir uns alle drei erst an den neuen Wahnsinn gewöhnen. Mittlerweile haben wir aber unsere kleine Routine gefunden und ich genieße es, draußen an den Rädern zu schrauben und dabei meinen Sohn um mich zu haben. Unsere Tage starten viel gemütlicher, mit einem gemeinsamen Frühstück. Meine Freundin, die ja ebenfalls bei Eurobike beschäftigt ist, arbeitet vormittags im Homeoffice, während ich mich um Timo kümmere. Nach dem Mittagessen und Timos Schläfchen tauschen wir dann die Rollen. Sicherlich verlangen die momentanen Umstände einiges an Organisation, aber es ist ja alles nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder in die Firma zurückkehren können.“
Neue Leihrad-Generation
Bis dahin wird David all unsere Modelle der neuen Leihrad-Generation in Heimarbeit fertigstellen. „Bald können wir zumindest Radurlaub in Österreich und Deutschland anbieten. Ich freue mich schon sehr auf die ersten Rückmeldungen unserer Gäste! Ich denke, wir haben hier eine gute Auswahl an verschiedenen Komponenten getroffen: Ein leichtgängiges, komfortables Trekkingbike mit etwas sportlicherer Sitzhaltung, 28“-Reifen, 27 Gängen, Suntour-Federgabel und hydraulischen Magura-Bremsen. Diese sind beim Bremsvorgang besonders angenehm, denn die Reifen werden nicht so abrupt gestoppt. Ich selbst bin ein Fan der ersten Stunde!“
Steckbrief
Name: David Garbini
Jahrgang: 1979
Nationalität: Frankreich
Lieblingsgericht: Steak mit Steinpilzsoße
Hobbys: Radfahren und Mountainbiken, am Rad herumschrauben, in Fahrradshops stöbern
Größter privater Erfolg: mein Sohn Timo
Größter sportlicher Erfolg: Regionaler Meister der Mountainbike-Trophy im Gard (Südfrankreich)