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Die Geschichte des Giro d’Italia

Italiens Antwort auf die Tour de France
Gruppenfoto Giro d'Italia

Es zählt zu den drei wichtigsten Radrennen der Welt, den sogenannten Grand Tours, und läutet jedes Jahr im Mai den Beginn der professionellen Radrennsaison ein. Wer es schafft, die berühmte Trofeo senza fine zu gewinnen, darf sich zu den besten Radsportlern der Welt zählen. Mit einer herausfordernden Mischung aus flachen, mittelschweren und Hochgebirgsetappen schaffte es der Giro d’Italia beinahe ebenso berühmt zu werden, wie sein großer Bruder, die Tour de France, und lockt jedes Jahr abertausende begeisterte Radsportfans nach Italien oder vor die Bildschirme. Erfahren Sie hier noch etwas mehr über das wichtigste Radrennen Italiens und lernen Sie einen Teilnehmer kennen, dessen Gesicht Ihnen vielleicht schon etwas bekannt vorkommen könnte.

Gruppenfoto Giro d'Italia

Wie alles begann

Es war der 13. Mai 1909, als 127 Radfahrer mitten in der Nacht nahe Mailand jenes Radrennen starteten, das sich im Laufe der Zeit zum zweitwichtigsten Radrennen der Welt entwickeln sollte. Dieser erste Giro d’Italia führte die Teilnehmer in acht Tagen von Mailand nach Neapel und wieder zurück. Das entsprach einem Tagesdurchschnitt von rund 300 Kilometern, die die Fahrer zu bewältigen hatten. Das alleine ist schon eine herausragende Leistung. Zieht man dann aber auch noch die Tatsache in Betracht, dass die Technik damals bei weitem noch nicht mit der heutigen zu vergleichen war, kann man die Leistung der Fahrer schon fast als übermenschlich bezeichnen. Die Räder waren damals sehr schwer und verfügten außerdem noch über keine Gangschaltung, daher musste sogar beim bergab fahren noch in die Pedale getreten werden.

Die Initiative für dieses wichtige Radrennen in Italien, in Anlehnung an die Tour de France, ging von der berühmtesten Sportzeitung Italiens, der Gazzetta dello Sport, und ihren Redakteuren aus. Ihre Intention war es, so noch mehr Leser zu gewinnen und dem französischen Pendant den Rang abzugewinnen. Das Rennen ist seit 1909 ausschließlich für Männer bestimmt, seit 1988 gibt es allerdings auch den Giro Donne, die Damenveranstaltung, die zwei Monate nach der Herrenveranstaltung im Juli ausgetragen wird. Erster und unvergessener Gewinner des Giro war selbstverständlich ein Italiener – Luigi Ganna. Doch seit diesem Sieg hat sich das Rennen wieder etwas verändert. Die 21 Etappen, die sich über drei Wochen erstrecken, sind nun etwas kürzer. Zwischen 120 und 250 Kilometern müssen die Teilnehmer täglich radeln, um das nächste Etappenziel zu erreichen. Bis in die 1960er startete das Rennen in Mailand, dem Hauptsitz der Gazzetta dello Sport. Nun startet der Giro aber auch in anderen Städten, oder sogar Ländern, endet jedoch meistens in Mailand.

Das Siegertrikot in zartrosa

Kaum zu glauben, dass sich hunderte Männer darum reißen, ein rosarotes Kleidungsstück tragen zu dürfen, finden Sie nicht? In diesem Fall ist es aber verständlich, denn die berühmte Maglia rosa - das rosa Trikot – weist seinen Träger als Führenden der Gesamtwertung aus. Warum aber muss es gerade eine rosafarbenes Trikot sein, fragen Sie sich? Die Gazzetta dello Sport wird seit ihrer Gründung im Jahre 1896 auf rosafarbenem Papier gedruckt. Und da es den Giro ohne diese Zeitung nicht geben würde, wird ihr auf diese Weise Tribut gezollt. Doch auch die Träger des azurrblauen, des zyklamroten und des weißen Trikots dürfen richtig stolz auf sich sein. Das blaue zeichnet den Führenden in der Bergwertung aus, das rote den Besten in der Punktewertung und das weiße wird vom besten Nachwuchsfahrer unter 25 Jahren getragen.

Besondere Momente des Giro d’Italia

Im dritten Jahr des Rennens, also 1912, trug es sich zu, dass eine Gruppe der Teilnehmer sich kurioserweise verirrte. Kaum vorstellbar bei den Bildern der menschengesäumten Strecken, oder? Jedenfalls kehrte diese Gruppe Radfahrer nicht um und suchte den richtigen Weg, sondern setzte sicher kurzerhand in einen Zug und fuhr das Etappenziel mit der Bahn an. Natürlich wurde diese Etappe den Fahrern nicht anerkannt. Ein paar Jahre später schafften es dann nur acht von über achtzig Teilnehmern, den Giro d’Italia zu beenden. Die Tagesetappen von bis zu 400 Kilometern zwang den Großteil der exzellenten Fahrer in die Knie. Bemerkenswert ist aber auch die Tatsache, dass der Giro seit jeher fest in italienischer Hand ist – mehr als die Hälfte der Rennen wurden von Italienern gewonnen. In den 1940er Jahren gab es noch ein weiteres Trikot, nämlich das schwarze, das eine besondere Leistung auszeichnete. Das schwarze war für den Letztplatzierten vorbehalten. Skurrilerweise entwickelte sich ein wahrer Wettstreit um dieses Trikot, deshalb wurde es 1952 wieder abgeschafft.

Eurobike goes Giro d’Italia

Es war vor zwei Jahren als unser Produktmanager Andreas Schintlmeister ganz verdattert aus seinem Büro kam und uns erzählte, dass er gerade gefragt wurde, ob er am Giro d’Italia teilnehmen wolle. Natürlich nicht an der Profiwertung, sondern am Giro E – dem Bewerb für E-Bike Fahrer. Wie es Andreas in Italien ergangen ist und was für eine eindrucksvolle Erfahrung der Giro d’Italia für ihn war können Sie hier in seinem Blogeintrag nachlesen.

Andi auf der Giro d'Italia
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