Wir lernen die Pfalz kennen!
Unsere Anreise mit der Bahn gestaltet sich als sehr angenehm. Der Bahnhof in Neustadt ist zentral gelegen und auch unser erstes Hotel befindet sich nur wenige Meter entfernt. Momentan findet in Neustadt das alljährliche Weinlesefest mit vielen kulinarischen Highlights statt, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Am Abend kehren wir im gut besuchten traditionellen Gerberhaus ein. Gastfreundschaft wird in der Pfalz großgeschrieben – wir dürfen uns zu zwei einheimischen Pärchen an den Tisch setzen. Schnell kommen wir ins Gespräch und so stellt sich heraus, dass einer der beiden Herren ein Winzer ist. Herr Friedrich lädt uns ein, ihn auf seinem Weingut in Dackenheim zu besuchen. Kurzerhand haben wir die Kontaktdaten ausgetauscht und uns für die nächsten Tage verabredet – später mehr dazu!
Neustadt – Speyer – Heidelberg
Den ersten Radtag starten wir schon sehr früh, da heute die längste der vier Etappen vor uns liegt. Die Route führt uns fast ausschließlich auf schönen, gut beschilderten Radwegen an Feldern und Wäldern vorbei. Wir treten so lange in die Pedale, bis wir die Domstadt Speyer erreichen. Die Stadt ist zurecht für ihre imposante Kathedrale bekannt. Wir stärken uns in der Hausbrauerei Domhof mit einem typischen Pfälzer Mittagessen. Danach geht es weiter über die Rheinbrücke, auf gut ausgebauten Radwegen, bis wir schließlich Heidelberg erreichen. Nach einem herzlichen Check-In im Qube Hotel und einer kurzen Rast erkunden wir in den Abendstunden die Altstadt.
Heidelberg – Worms
Am zweiten Radtag starten wir nach einem reichhaltigen Frühstück gut erholt in die neue Etappe. Die Strecke nach Worms führt uns durch beschauliche Ortschaften. Auch hier ist unsere Strecke gut beschildert und es fällt uns leicht, den richtigen Weg zu finden.
Ein kurzer Mittagsstopp in Lampertheim und schon stehen wir vor der Nibelungenbrücke. Wir haben unser Tagesziel erreicht: das geschichtsträchtige Worms. Das spätsommerliche Wetter lädt uns zum Spaziergang durch die pittoreske Altstadt ein. Wir lassen den Abend bei einem guten Glas „Neuem Wein“ ausklingen.
Worms – Bad Dürkheim
Unsere Route führt uns nun durch hügeligere Landschaft, vorbei an vielen kleinen Winzerorten, wie Dackenheim. Wenn Sie sich erinnern: Unsere Verabredung mit Herrn Friedrich, dem Winzer, ist noch ausständig. Sein Weingut liegt etwas abseits der Route – der Umweg macht sich aber durchaus bezahlt. Wir dürfen einige von Herrn Friedrichs Weinen verkosten und er erzählt uns Interessantes zur Pfälzer Geschichte und Weinkultur. Zurück auf der Route radeln wir am bekannten Dürkheimer Fass vorbei nach Bad Dürkheim. Wir bummeln noch durch die Stadt und lassen uns in der Marktschänke kulinarisch verwöhnen.
Bad Dürkheim – Neustadt an der Weinstraße
Bevor wir unsere letzte Etappe in den Rebbergen der deutschen Weinstraße beginnen, schauen wir noch auf einen Abstecher bei der bekannten Sektkellerei Fitz-Ritter vorbei. Besonders empfehlenswert ist der liebevoll gestaltete Garten, in dem man das ein oder andere Gläschen Wein genießen kann. Die Landschaft wird hier ein bisschen steiler und wo man hinsieht, ist man umgeben von Weinreben. Durch die herbstlich gefärbten Blätter entsteht eine wunderschöne Atmosphäre.
Am Nachmittag speisen wir auf eine Empfehlung hin in der Gutsschänke Spindler in Forst. Ich nutze die Gelegenheit und probiere endlich den Original Pfälzer Saumagen – scheinbar das Leibgericht eines jeden Pfälzers. Das Gericht überrascht mich positiv und der letzte Radtag könnte nicht besser zu Ende gehen. Die letzten Höhenmeter geschafft und wieder zurück in Neustadt genießen wir den Abend am Weinlesefest und lassen unsere wunderschöne Radreise in der Pfalz Revue passieren.
Unser Fazit
Als Pfalz-Neulinge waren wir rundum begeistert von der schönen Landschaft, der herzhaften Kulinarik, der Pfälzer Gastfreundschaft und der überraschend vielseitigen Weinkarte. Nicht zuletzt hat auch die lückenlose Organisation unsere Reise unvergesslich gemacht. Die Leihräder fuhren sich einwandfrei und konnten in jedem Hotel sicher und sorgenfrei abgestellt werden. Sowohl das Routenbuch als auch die Eurobike On Tour App haben uns jeden Tag verlässlich ans Ziel gebracht. Für uns steht fest: Eine Radreise ist die schönste Art die Pfalz zu erkunden!