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Was ich beim E-Bike-Kauf beachten sollte

9 Tipps, die bei der Kaufentscheidung helfen
KTM E-Bike mit Kettenschaltung
E-Bikes liegen voll im Trend. Auch auf unseren individuellen Radreisen setzen immer mehr Gäste auf ein Leihrad mit zusätzlichem Motor. Höchste Zeit also, um für Sie die wichtigsten Fragen rund um den E-Bike-Kauf zu beantworten. Denn wer sich etwas näher mit dem Thema beschäftigt, wird merken, dass die Entscheidung gar nicht so einfach ist und es einige Dinge zu beachten gibt. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps bei der Wahl Ihres perfekten E-Bikes weiterhelfen können.
KTM E-Bike mit Kettenschaltung

Pedelec oder S-Pedelec?

Mit „E-Bike“ kann sowohl ein Pedelec als auch ein S-Pedelec gemeint sein. Dabei handelt es sich jedoch um zwei sehr verschiedene Klassen der elektrisch angetriebenen Fahrräder, was eine Grundsatzentscheidung beim Kauf bedeutet. Generell bietet ein E-Bike nur Unterstützung durch einen Motor, solange der Fahrer auch selbst tritt. Hier besteht kein Unterschied zwischen Pedelec und S-Pedelec. Die erreichbare Geschwindigkeit unterscheidet sich jedoch erheblich: Mit einem normalen Pedelec sind bis zu 25 km/h mit Unterstützung möglich, bei höheren Geschwindigkeiten muss auf die Hilfe des Motors verzichtet werden. Anders sieht es beim S-Pedelecs aus: Diese bieten eine Motorunterstützung bis 45 km/h. Daraus ergeben sich aber auch ein paar Nachteile, beziehungsweise Einschränkungen.

Um ein S-Pedelec fahren zu dürfen, muss ein Mopedführerschein vorhanden sein, ebenso beträgt das Mindestalter 16 Jahre und es besteht eine Helmpflicht beim Fahren. Da ein S-Pedelec auch wie ein Moped behandelt wird, muss ebenfalls ein Nummernschild am Fahrzeug angebracht werden. Es dürfen damit nur normale Straßen und keine Fahrradwege befahren werden. Für ein Pedelec hingegen gelten die gleichen Regeln wie für normale Fahrräder.

Für welche Art von E-Bike Sie sich entscheiden, hängt natürlich stark von den individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen an. Im Allgemeinen werden jedoch größtenteils Pedelecs verkauft, da die Motorunterstützung bis 25 km/h für die allermeisten Zwecke ausreichend ist und deutlich weniger Beschränkungen beim Betrieb vorliegen.

Art des Motors: Nabenmotor oder Mittelmotor?

Auch die Art des verbauten Motors wirkt sich merklich auf den Preis, aber auch auf die Fahreigenschaften des E-Bikes aus. Die günstigeren Modelle haben meist einen Nabenmotor, entweder an der Vorder- oder Hinterachse. Ein solcher am Vorderrad ist besonders preiswert, verschiebt den Schwerpunkt des Rades jedoch ungewohnt und eher ungünstig nach vorne. Dadurch verändern sich die Fahreigenschaften deutlich, die Rutschgefahr erhöht sich und das Lenkverhalten wird generell unpräziser. Die bessere Wahl ist ein Nabenmotor am Hinterrad, der es jedoch nicht erlaubt, gleichzeitig eine Nabenschaltung oder Rücktrittsbremse zu verwenden.

In höherpreisigen E-Bikes ist im Regelfall ein Mittelmotor verbaut. Dieser befindet sich am Tretlager und unterstützt die Kraftübertragung direkt am vorderen Kettenblatt. Abgesehen von dem höheren Preis und der etwas stärkeren Belastung des Antriebs, hat ein Mittelmotor im Vergleich zum Nabenmotor sonst nur Vorteile: Die niedrige Position des Motors sorgt für einen tief liegenden Schwerpunkt, was sich positiv auf das Fahrverhalten auswirkt. Zudem sind Mittelmotoren generell sehr verschleißarm.

Eurobike E-Bike-Leihrad von Velo de Ville mit Mittelmotor

Akku: Welche Kapazität benötige ich?

Der Akku des E-Bikes ist eine Komponente, die beim Kauf nicht außer Acht gelassen werden sollte. Die Kapazitäten reichen von 300 Wh bei älteren bzw. günstigeren Rädern bis hin zu 750 Wh bei aktuellen höherpreisigen Modellen. Hier ist vor allem der geplante Einsatzzweck ihres E-Bikes entscheidend: Geht es nur darum, den kurzen Weg zur Arbeit mit dem Rad zurückzulegen, reicht ein kleinerer Akku aus. Planen Sie jedoch längere oder sogar mehrtägige Touren, werden Sie froh über eine höhere Akku-Leistung sein! Einige Räder bieten zudem die Möglichkeit, einen zweiten Akku am Rahmen anzubringen, wodurch sich die Reichweite verdoppeln lässt. Diese eignen sich vor allem für Freunde längerer Touren.

Auch der Unterstützungsmodus spielt beim Stromverbrauch natürlich eine Rolle. Wer im Eco-Modus mit wenig Unterstützung fährt, verbraucht deutlich weniger Energie als im Turbo-Modus. Auch geht die Akku-Leistung beim Bergauffahren schneller zu Neige.

Falls Sie sich bezüglich der Kapazität des Akkus unsicher sein sollten, gilt im Zweifelsfall: Entscheiden Sie sich lieber für etwas mehr Leistung, damit haben Sie eine gute Reserve und auch noch genug Reichweite, wenn die Kapazität mit längerer Benutzungsdauer langsam sinkt.

Die richtige Ausstattung wählen: Worauf kommt es an?

Abgesehen von Motor und Akku gilt es auch, einen Blick auf die restliche Ausstattung des E-Bikes zu werfen. Da die elektrischen Räder auch ohne große körperliche Anstrengung recht schnell hohe Geschwindigkeiten erreichen können und zudem relativ schwer sind, raten wir auf jeden Fall zu einem Fahrrad mit hydraulischen Scheibenbremsen. Diese bieten genug Kraft, um das E-Bike wieder schnell abzubremsen und sind im Normalfall recht wartungsarm.

Auch die Art der Schaltung macht einen Unterschied, was die Fahrt selbst, aber auch die Wartung angeht. Kettenschaltungen können Bandbreiten von über 500% bieten und sind damit sehr vielseitig einsetzbar. Jedoch müssen sie regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Wer etwas geübt ist, kann dies allerdings selbst übernehmen.

Scheibenbremse an Velo de Ville E-Bike

Anders sieht es bei Nabenschaltungen aus. Diese sind sehr wartungsarm, müssen bei Problemen jedoch meist zum Experten gebracht werden. Zudem bieten sie eine geringere Bandbreite als Kettenschaltungen. Für bestimmte Einsatzbereiche wie Stadträder sind Nabenschaltungen jedoch bestens geeignet.

Abgesehen von Bremsen und Schaltung sollten Sie beim Kauf eines E-Bikes unbedingt auch auf die integrierte Lichtanlage achten (sofern vorhanden). Hier ist es essenziell, dass das Licht weiterhin leuchtet, auch wenn der Akku des Fahrrads leer ist. Nur so kann Ihre Sicherheit jederzeit garantiert werden.

KTM E-Bike mit Kettenschaltung

Wer billig kauft, kauft doppelt

Brauchbare E-Bikes fangen bei einem Preis von ca. 2.000 Euro an. Sofern es sich nicht um ein Sonderangebot handelt, sollte man von billigeren Modellen die Finger lassen. Diese sind zwar in der Anschaffung günstig, durch minderwertige Komponenten ist die Abnutzung jedoch oft höher, zudem sind Sie anfälliger für Defekte. Somit können im Endeffekt deutlich höhere Wartungskosten entstehen, wodurch sich der günstigere Anschaffungspreis relativiert.

  • Unser Tipp: Generell macht es Sinn, sich vor dem Kauf der eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an ein E-Bike klar zu werden und sich dementsprechend zu informieren. Bei auftretenden Fragen ist es ratsam, diese aufzuschreiben und dem Fahrradhändler vor Ort vor dem Kauf zu stellen. Ein seriöser Händler wird sich die Zeit nehmen, Ihre Fragen zu beantworten und auch auf Ihre Bedenken eingehen.

Eine Probefahrt ist unverzichtbar!

Wenn Sie Ihr Traum-E-Bike gefunden haben, empfehlen wir auf jeden Fall, auch noch eine Probefahrt zu unternehmen! Denn egal, wie gut das Fahrrad im Geschäft aussieht, so muss es doch auch in der Praxis für Sie passend sein. Nur auf einer Probefahrt merken Sie, ob Sie sicher auf dem Rad sitzen und ob Lenker- und Sattelposition angenehm sind. In kleinem Rahmen können die Positionen zwar angepasst werden, auch dies sollte jedoch vor dem Kauf gemacht werden, so dass Sie sich auf jeden Fall auch schon bei der Probefahrt auf dem E-Bike wohlfühlen.

E-Bike vor Landschaft

Schwergewicht E-Bike

Durch Motor und Akku gewinnt ein Fahrrad deutlich an Gewicht, weshalb E-Bikes im Normalfall über 20 Kilogramm, teilweise sogar fast 30 Kilogramm auf die Waage bringen. Dies sollte bei einem Transport mit Fahrradträger auf jeden Fall bedacht werden, da man so schon mit zwei Rädern ein Gewicht um die 50 Kilogramm erreichen kann. Zudem sollten Sie auch das zulässige Gesamtgewicht das Rads beachten. Dies setzt sich aus dem Gewicht des Fahrrads, des Fahrers und des Gepäcks zusammen. Hat ein E-Bike also zum Beispiel ein zulässiges Gesamtgewicht von 125 kg und ein Eigengewicht von 25 kg, bleiben nur noch 100 kg für Fahrer und Gepäck – je nach Fahrer und Menge des Gepäcks kommt man hier schnell an die Grenze. Deshalb sollte man vor dem Kauf darauf achten, dass das gewünschte Fahrrad auf das eigene Körpergewicht und das zu transportierende Gepäck ausgelegt ist.

Eurobike E-Bike-Leihräder auf Straße

Fahrrad gut sichern!

Zu guter Letzt ein wichtiger Punkt, der unserer Erfahrung nach oft nicht ernst genug genommen wird: Die Diebstahlsicherung Ihres E-Bikes. E-Bikes zeichnen sich oft durch einen hohen Preis aus und sind derzeit sehr beliebt – nicht nur bei ehrlichen Käufern, sondern auch bei Langfingern, die auf schlecht gesicherte Räder hoffen.

Einen 100%igen Diebstahlschutz gibt es nicht, jedoch kann man es den Dieben erheblich erschweren. Ein dickes Kettenschloss oder ein Bügelschloss sind die sichersten Varianten. Zudem gilt: Schließen Sie das Fahrrad, wenn möglich, immer an einem anderen Objekt an, zum Beispiel an einem Zaun oder einer Straßenlaterne. So kann es nicht einfach weggetragen werden. Idealerweise schließen Sie zudem nicht nur den Rahmen an, sondern auch mindestens eins der Räder.

Eurobike E-Bike-Leihräder in Santa Maria Elisabetta

Wir wünschen viel Erfolg auf der Suche nach Ihrem perfekten E-Bike!

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Tipps beim Kauf eines E-Bikes helfen konnten! Durch die vielen zu beachtenden Punkte wird die Entscheidung sicher nicht leichter, jedoch können Sie sich sicher sein, dass Sie eine gute Entscheidung treffen und lange Freude mit Ihrem neuen E-Bike haben werden. Vielleicht können Sie damit ja schon eine unserer neuen Radreisen 2023 ausprobieren! Wie wäre es mit einer Radreise rund um den Gardasee oder einer Radtour von Innsbruck über Salzburg nach Wien?

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