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Herbstliches Wildobst aufgetischt

Wo Sie die Vitamin C-Bomben Sanddorn, Berberitze, Dirndl, Schlehe finden
Radfahrer in Michaelbeuern

Der Herbst taucht die Landschaft in warmes, goldenes Licht und am Wegesrand lockt das köstliche Wildobst. Wer mit wachem Blick und etwas Neugier unterwegs ist, der entdeckt nicht nur wunderschöne Landschaften, sondern auch essbare Schätze wie Sanddorn, Schlehe, Dirndl, Hagebutte oder Berberitze. Sie sind an Böschungen, Waldrändern oder auf alten Obstwiesen zu finden – überall dort, wo die Natur noch ein wenig „wild“ sein darf. Also nichts wie los und bei der nächsten Radreise im Herbst die köstlichen Früchte einsammeln.

Radfahrer in Michaelbeuern

Wildobst – kleine schmackhafte Vitaminbomben

Die wilden Verwandten unserer kultivierten Obstsorten sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie haben einen höheren Vitamingehalt und enthalten viel mehr Ballast-, Duft-, Farb- und Aromastoffe als die gewöhnlichen Sorten aus dem Supermarkt, denn denen wurden oft die sekundären Pflanzenstoffe weggezüchtet, um einen milderen oder süßeren Geschmack zu erreichen. Jedoch sind es genau diese Stoffe, die Wildobst so gesund machen. Sie stärken unser Immunsystem und wirken unter anderem verdauungsfördernd und entzündungshemmend.

Die ursprünglichen Aromen halten zudem überraschende neue Geschmackserlebnisse bereit. Besonders in Marmeladen oder Chutneys passen die herben Noten perfekt. Für aromatische Tees trocknen Sie die Früchte. Aber aufgepasst: Pflücken Sie das Obst erst, wenn es ausgereift ist. Den richtigen Zeitpunkt erkennen Sie an der kräftigen Farbe der Schale und der ausgebildeten Fruchtgröße. Schlehen sammeln Sie am besten nach dem ersten Frost, da sie dann weniger bitter schmecken.

Hagebutte – kleine Kraftpakete am Wegesrand

Die Hagebutte, die leuchtend rote Frucht der Wildrose, ist eine kleine Wunderfrucht. Sie wächst an sonnigen Waldrändern, in Hecken und an Feldwegen – oft dort, wo man sie kaum erwartet. Ihr hoher Vitamin C-Gehalt, der zu den höchsten unter den heimischen Wildobstsorten zählt, die Antioxidantien und Mineralstoffe machen aus der Hagebutte ein wahres Immunbooster-Wildobst. Sie stärkt die körpereigene Immunabwehr, beschleunigt die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend.

Besonders geschätzt wird sie für Tees, Mus oder Hagebuttenmark. Die beste Erntezeit ist ab September, wenn die Früchte rot sind, aber noch fest. Für die Verarbeitung zu Hagebuttenmark sollte der erste Frost abgewartet werden, denn dann werden die Früchte weicher. Der herb-säuerliche Geschmack ist typisch, aber in Kombination mit süßen Früchten wunderbar ausbalancierbar. Wichtig: Vor der Verarbeitung sollten Sie die feinen, juckreizfördernden Härchen im Inneren entfernen.

Wer sie kennt und richtig zubereitet, hat lange Freude an dieser heimischen Superfrucht.

Hagebuttenstrauch

Dirndl – eine wilde Kirsche mit Charakter

Die Dirndlkirsche oder auch Kornelkirsche ist ein Wildobstschatz, der schon in alten Bauerngärten und Klostergärten geschätzt wurde. Auch wenn es ihr Name vermuten lässt, ist sie nicht mit der Kirsche verwandt, sondern ein Hartriegelgewächs. Ihre kleinen, ovalen, kirschroten Früchte reifen ab Ende August und leuchten dann regelrecht von den Sträuchern – oft an sonnigen Waldrändern, in Hecken oder alten Parks. Geschmacklich sind sie zunächst sehr sauer und entfalten ihr volles Aroma erst, wenn sie richtig reif oder leicht überreif sind. Die Dirndln sollen von selbst von der Staude fallen oder bei leichter Berührung.

Reich an Vitamin C, Eisen und sekundären Pflanzenstoffen haben die Dirndln nicht nur gesundheitlichen, sondern auch kulinarischen Wert. Aus ihnen lassen sich köstliche Marmeladen, Gelees, Säfte, Liköre oder auch Fruchtleder herstellen.

Wussten Sie, dass das Holz der Dirndlkirsche so schwer ist, dass es nicht schwimmt? Zudem werden die Stauden sehr alt. Im niederösterreichischen Pielachtal findet man noch Exemplare, die schon zu Erzherzogin Maria Theresias Zeiten dort standen.

Dirndl oder Kornelkirsche

Sanddorn – die Zitrone des Nordens

Der Sanddorn ist eine echte Vitaminbombe und zählt zu den faszinierendsten Wildobstsorten. Die strauchartige Pflanze mit ihren leuchtend orangefarbenen Beeren wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Standorten und ist vor allem an Küstenregionen, in Dünen und auf sandigen Böden – etwa an der Ostsee – heimisch.

Die sauren, aber sehr gesunden Beeren enthalten besonders viel Vitamin C, wirken stoffwechselunterstützend und immunstärkend und lassen sich vielseitig einsetzen. So eignen sie sich hervorragend zur Verarbeitung zu Saft, Gelee, Kompott oder Öl. Beim Sammeln sollte man jedoch Vorsicht walten lassen: Die dornigen Zweige machen die Ernte nicht ganz einfach, und die Beeren platzen leicht – deshalb ist es ratsam, sie mitsamt den Zweigen abzuschneiden, in einem Folienbeutel für einige Stunden einzufrieren und dann die Beeren abzuklopfen. Zudem sollte man darauf achten, nur in Maßen zu pflücken. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und sollten ihnen nicht vollständig entzogen werden.

Sanddorn

Schlehe – kleine Frucht mit großer Wirkung

Die Schlehe, auch Schwarzdorn genannt, ist ein heimischer Wildstrauch, der vor allem an Waldrändern, in Hecken und auf sonnigen Hängen wächst. Ihre kleinen, tiefblauen Früchte sind bereits ab ungefähr September reif, werden aber erst nach dem ersten Frost genießbar, da die Kälte die enthaltenen Gerbstoffe mildert. Sie schmecken dann herb-süßlich.

Schlehen sind richtige Kraftpakete: Sie enthalten viel Vitamin C, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung. In der Naturheilkunde wird die Schlehe seit Jahrhunderten geschätzt – etwa zur Stärkung des Immunsystems, bei Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden. Dank ihrer leicht abführenden und entzündungshemmenden Wirkung wird sie bei Frühjahrskuren oder zur sanften Entgiftung eingesetzt. Auch bei nervöser Unruhe oder Erschöpfung kommt die Schlehe zum Einsatz, insbesondere als Tee aus den Blüten.

Ob als Mus, Gelee, Likör oder Tee – die Schlehe ist ein vielseitiger und gesunder Begleiter in der herbstlichen Wildobstküche. Aber Vorsicht: Bei der Zubereitung sollten Sie darauf achten, dass Sie die blausäurehaltigen Kerne nicht verarbeiten oder beschädigen.

Schlehe

Berberitze– leuchtend rot und voller Heilkraft

Die Berberitze ist ein robuster Strauch, der in ganz Europa an Waldrändern oder steinigen Böschungen wächst. Am besten gedeiht sie auf sonnigen, trockenen Lehm- und Kiesböden. Sie ist in Tieflagen wie den Donauauen ebenso anzutreffen wie in luftigen Höhen bei Radreisen in Südtirol.

Ihre auffälligen, leuchtend roten Beeren reifen im Spätherbst zwischen September und Oktober und sind  säuerlich, aber äußerst gesund. Sie enthalten reichlich Vitamin C, wertvolle Fruchtsäuren und den Bitterstoff Berberin, der entzündungshemmend, antibakteriell und verdauungsfördernd wirkt. In der Naturheilkunde wird die Berberitze traditionell bei Leber- und Gallenbeschwerden, Appetitlosigkeit sowie Magen-Darm-Problemen eingesetzt. Auch bei leichten Infekten oder zur Unterstützung des Immunsystems hat sich die Beere bewährt.

Aufgrund ihres hohen Säuregehalts werden die rohen Beeren nur in kleinen Mengen genossen, eignen sich aber hervorragend für die Verarbeitung zu Gelees, Tees oder auch als säuerliche Note in herzhaften Gerichten. In der orientalischen Küche ist die getrocknete Berberitze – bekannt als „Zereshk“ – ein beliebtes Gewürz. Ein echtes Superfood aus der Wildnis, das im Herbst nicht fehlen darf.

Berberitze

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