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Reisebericht: Isar-Radweg für Familien

Unsere Drei-Generationen-Auszeit im Süden Bayerns
Familie beim Radfahren

Noch immer denken wir gerne an unsere letzte Radreise "Drau-Radweg für Familien" zurück. Zwei Jahre später und mit unserem zweiten Kind im Schlepptau packt uns auch dieses Jahr wieder die Reiselust. Wir entscheiden uns aufgrund der kurzen Anfahrt und der traumhaften Naturlandschaften für den Isar-Radweg für Familien. Schließlich war Bayern schon immer unsere liebste Raddestination. Meine Eltern wollen uns dieses Mal begleiten – ein wahres Highlight für die Kinder, wenn Oma und Opa auch im Urlaub mit dabei sind!

Was wir auf unserer Radreise erlebt haben, warum sich Bayern ganz hervorragend für Familien eignet und weshalb man die Buchung eines Elektrorads nicht kategorisch ablehnen sollte, erzähle ich Ihnen jetzt im Reisebericht.

Familie beim Radfahren

Wo unser Wille, da unser Weg

„Für alles gibt’s eine Lösung“ ist meine Antwort auf Davids „Und wie willst du mit zwei Kleinkindern über 30 Kilometer pro Tag schaffen?“ Sie müssen wissen: Mara ist 1, Timo 4. Seine Bedenken sind also nicht ganz unbegründet. Wie wir Mara transportieren, ist uns klar: Im gemütlichen Fahrradanhänger mit verstellbarer Rückenlehne, Seitentaschen für Essen & Trinken und allem Pipapo. Timo radelt aber bereits selbst, und da haben wir auch schon die erste Herausforderung. Sein Selbstfahrer-Tagespensum liegt derzeit bei stolzen 15 Kilometern. Was aber tun mit der restlichen Wegstrecke? Doch genau für diese Situation hat die Fahrradindustrie eine clevere Idee entwickelt: das FollowMe, eine Art Tandemkupplung. Dieses familienfreundliche Gestell wird hinten am Elternrad befestigt und sieht ein wenig aus wie ein Fahrradständer, auf dem das Kinderrad fixiert und bei Bedarf nachgezogen wird. Wird es nicht mehr gebraucht, kann es ganz unkompliziert und schnell wieder hochgeklappt werden. Sie sehen: Wir kommen hier der eierlegenden Wollmilchsau ganz nahe!

Familie beim Radeln im Grünen

Vom Starnberger See durch die Osterseengruppe

Endlich geht’s los: Das Hotel Seeblick in Bernried liegt nur wenige Meter vom Starnberger See entfernt. Wir genießen leckeren Rotbarsch auf der Hotelterrasse und lassen uns von Live-Musik in Urlaubsstimmung bringen. Im geräumigen Familienzimmer verbringen wir unsere erste Nacht.

Die Radregion Bayern empfängt uns mit schönstem Kaiserwetter: Unter strahlend blauem Himmel starten wir unseren ersten Radtag entlang des Uferweges. Wir schätzen die lustigen Abfahrten durch den Wald und die großartigen Ausblicke auf den Starnberger See. Am Südufer verlassen wir das Wasser und folgen verkehrsarmen Nebenstraßen und kleinen Waldwegen durch die idyllische Osterseengruppe. „Jetzt ist mal Zeit für eine Pause“, entscheidet Timo, als wir an einer Lichtung einen etwas versteckten Zugang zum großen Ostersee entdecken. „Das ist ein total geheimer Badeplatz!“ Sie sehen schon, bei einer Familienradreise geben die Kinder den Takt vor. Denn ja, – und das hätte ich vor meinem Mamadasein auch nicht geglaubt – wenn es den Kindern gut geht, dann sind tatsächlich auch die Eltern glücklich. Kitschig, oder?

Kind mit Radlerhelm am See

Durchs Murnauer Moos zum Kochelsee

Eine Radetappe, wie sie familienfreundlicher nicht sein könnte: kurz, flach, meist auf gut geschotterten Radwegen und mit einer großartigen Bademöglichkeit zum Schluss. Vorbei an den volkstümlichen Fresken der malerischen Fußgängerzone verlassen wir Murnau, schon bald führt uns der Radweg durch die Ausläufer des idyllischen Murnauer Mooses. Üppige Blumenwiesen und sattgrüne Kuhweiden säumen den Weg zwischen Ohlstadt und Schwaiganger, der Fluss Loisach begleitet uns auf den letzten Kilometern unserer Tagesetappe. Und wo könnte man einen Sommernachmittag besser verbringen als im Freibad? Die Kristall Therme trimini liegt direkt am Kochelsee und verwöhnt Seeliebhaber, Poollängenschwimmer und Rutschenfans gleichermaßen – Badespaß für die ganze Familie eben.

Rad mit Anhänger und Bergpanorama

Klosterbräustüberl Benediktbeuern & Bad Tölz

Wir radeln auf dem traumhaften Prälatenweg durch sattgrüne bayerische Landschaft nach Benediktbeuern. Denn seit wir uns für diese Radreise entschieden haben, sprechen die beiden Männer der Runde eigentlich nur von einem einzigen Programmpunkt: die vormittägliche Einkehr im Klosterbräustüberl Benediktbeuern. Und ich muss gestehen, im Nachhinein habe ich sogar Verständnis dafür. Weißwurst, Brezn und Bier lassen wir uns schmecken, die Kinder haben sich als zweites Frühstück für Apfelküchle mit Vanilleeis entschieden. Ja wenn nicht im Urlaub, wann denn dann? Und für kleine Radler gibt’s nebenan sogar einen Spielplatz, um die Wartezeit aufs Essen zu verkürzen.

Über bayerisches Hügelland erreichen wir später Bad Tölz und verbringen auch heute den Nachmittag am Wasser. Zum Naturschwimmbad Eichmühle geht’s zwar kräftig bergauf, aber es liegt nur wenige Radminuten von unserer Unterkunft entfernt. Der Anstieg wäre uns also ohnehin nicht erspart geblieben. Aber: Mit E-Bike alles kein Problem!

Fußgängerzone in Bad Tölz

Das Finale retour an den Starnberger See

Bevor wir heute losradeln, decken wir uns in der Bad Tölzer Fußgängerzone noch mit ausreichend Proviant ein, denn laut unseren Reiseunterlagen gibt es erst am Starnberger See wieder Einkehrmöglichkeiten. Nach einem anspruchsvollen Anstieg radeln wir auf einer verkehrsarmen Landstraße durch ursprünglich bayerische Landschaft, schließlich erreichen wir auf Schotterwegen wieder das Südufer des Starnberger Sees. Ab hier kommt uns der Weg bekannt vor, wir folgen dem Uferweg unseres ersten Radtags.

Unser Tipp: Das familiengeführte Strandbad Hübl in Bernried eignet sich hervorragend als letzter Badestopp vor der Heimreise, nicht zuletzt aufgrund der leckeren hausgemachten Zwischendurch-Mahlzeiten und Kuchen, die von der gastfreundlichen Besitzerin zum Verkauf angeboten werden. Wir stärken uns mit pikantem Taboulé, Lachsbrötchen und Marillenkuchen für die Fahrt und sagen dem Starnberger See leise „Servus!“

Blume und Radfahrer

Elektrorad, unser Freund und Helfer

Die Kurzversion unseres Isar-Radwegs für Familien erfreut sich eines mittleren Schwierigkeitsgrades, es sind also durchaus ein paar knackige Anstiege zu meistern. Wer also mit Radanhänger oder FollowMe unterwegs ist, dem lege ich jedenfalls für die erste Familienradreise die Buchung eines Elektrorads von Eurobike nahe. Braucht man die Unterstützung mal nicht, schaltet man sie einfach ab. Wenn’s aber drauf ankommt und der Nachwuchs am Tandem nicht mehr mittreten will, ist man um jede Unterstützung froh.

Fazit

Typisch bayerisches Alpenvorland, urige Gaststätten und besonders familienfreundliche Hotels. Auf dem Isar-Radweg für Familien, 5 Tage präsentiert sich der Freistaat von seiner gastfreundlichsten Seite.

Was die Radreise für Kinder so besonders macht? Leckere bayerische Hausmannskost, Weidetiere am Wegesrand und Bademöglichkeiten während oder nach jeder Tagesetappe – es gibt einfach immer etwas, worauf sich die Kleinsten freuen können. Ein wundervoller Radurlaub für alle Generationen!

Mein Lieblingsplatz

Auf der Radetappe von Kochel nach Bad Tölz ist der Weg – noch mehr als sonst – das Ziel. Zuerst auf einem Schotterweg entlang der Bahntrasse, später führt der gepflasterte Prälatenweg durch saftig grüne Wiesen und bunt blühende Blumenfelder. Fast könnte man die Zeit vergessen, wenn man so durchs idyllisch-bayerische Alpenvorland rollt. Aber halt! Bitte doch ab und an auf die Uhr schauen, denn im Kloster Benediktbeuern wartet das Klosterbräustüberl mit der Vormittags-Weißwurst! Im gemütlichen Biergarten lässt es sich wunderbar aushalten, Kinder haben ihren Spaß am dazugehörigen Spielplatz. Die perfekte Radlerrast für große und kleine Pedalritter!

Breze und Weißwürste
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