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Reisebericht Venedig – Florenz

Von der Rialto-Brücke zum Ponte Vecchio.

In diesem Jahr war recht rasch ein Reiseziel für mich gefunden. Die Radtour von Venedig nach Florenz sollte es werden. Unser Produktmanager schwärmt immer von dieser Reise, da wollte ich mir gleich mal selbst ein Bild davon machen. Nach Reisebegleitung musste ich auch nicht lange suchen: für meine Eltern, meinen Bruder mit Freundin und Kind, sowie einer guten Freundin der Familie und natürlich mich ging es nach Bella Italia.

1. Tag: Anreise nach Venedig

Bereits früh am Morgen starteten wir mit dem Eurobike-Bus von Salzburg nach Venedig. Gegen die Mittagszeit kamen wir im Hotel in Mestre an, die Zimmer waren bereits fertig und wir konnten uns frisch machen für den Ausflug in die Lagunenstadt. Die Tickets, welche wir an der Rezeption kaufen konnten, kosten € 1,20 pro Strecke.

Die Straßenbahnstation war auch nicht weit entfernt. Schon während der Fahrt über die Via Libertá sieht man die Häuser Venedigs und auch den Hafen mit den dort angelegten Kreuzfahrtschiffen. Bei einem Spaziergang durch die Stadt konnten wir viele Eindrücke gewinnen, spazierten über den Markusplatz und zur Rialto-Brücke.

2. Tag: Venedig – Chioggia

Noch bevor es mit dem Rad los ging trafen wir uns mit Marco, unserem Stationsleiter in Venetien. Nach einer herzlichen Begrüßung erklärte er uns noch die Besonderheiten der Tour und wir erhielten unsere Räder. Zu Beginn radelt man nun am Radweg über die Via Libertá nach Venedig, von dort geht’s gleich per Fähre auf den Lido di Venezia, wo wir uns wieder auf den Radsattel schwangen. Es boten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf das Meer und besonders zu Beginn auch noch auf die Stadt Venedig. Auch eine kurze Abkühlung im Meer ist immer wieder möglich. Zum Glück hatten wir die Badesachen eingepackt. Es folgte noch eine weitere Fährfahrt und zum Schluss auch eine Fahrt mit dem Vaporeto nach Chioggia. Zu unserer großen Überraschung fand dort genau an dem Wochenende ein Mittelalterfest statt und es war ein buntes Treiben, von dem wir uns sofort mitreißen ließen. Die Übernachtung im Hotel Grande Italia war wunderschön, besonders der Blick aufs Meer beim Frühstück.

3. Tag: Chioggia – Adria

Am Morgen trafen wir wieder auf unseren Stationsleiter Marco. Nachdem er die Koffer eingeladen hat und wir noch einen kurzen Plausch abhielten ging es für uns auch schon wieder auf den Fahrradsattel. Auch die heutige Streckenführung war wieder komplett flach. Während einer kurzen Trinkpause an der Etsch blieb plötzlich ein LKW stehen und der nette Herr schenkte uns zwei große Handvoll Karotten – sehr nett! Karotten-knabbernd ging es dann schließlich an der Etsch entlang bis Cavazere, wo wir in einem Café unsere Mittagspause hielten und uns auch ein kurzes Mittagsschläfchen gönnten. Danach war leider aufgrund einer Baustelle der Radweg gesperrt, doch mithilfe unserer Bikeline-Radkarte haben wir hier recht rasch eine Alternativ-Strecke gefunden.

Am heutigen Tag sahen wir wie viel Agrarwirtschaft in dieser Region ist: Mais-, Weizen und Dillfelder prägten das Landschaftsbild. Die kleinen Siedlungen, die man durchquert, sorgen für Abwechslung und wir waren fasziniert, wie liebevoll die Häuser gepflegt sind. Bei Ankunft in Adria haben wir nun auch die Eurobike & Eurohike on Tour-App getestet und so rasch zum Hotel Stella D`Italia gefunden. Nach einem kurzen Spaziergang durch Adria sind wir abends schließlich in einem sehr netten Restaurant gelandet. Bei Pasta und Frutti di Mare haben wir dann den Abend ausklingen lassen. Direkt neben dem Hotel befindet sich eine Musikschule, bei der noch ein Freiluftkonzert stattfand. Mit diesen Klängen im Ohr legten wir uns dann ins Bett und freuten uns schon auf den nächsten Tag.

4. Tag: Adria – Commacchio

Der Heutige Tag begann damit, dass wir unseren Vorrat an Wasser und diversen „Elektrolytgetränken“ aufstockten. Dann ging es wieder komplett flach weiter. Nach einem kurzen Stück an der Landstraße radelten wir wieder am Damm-Radweg des Flusses Po.
In Ariano nel Polesine haben wir uns entschieden direkt in den Ort zu fahren um dort schon eine kurze Pause in einem sehr netten Café zu machen. Am Lido di Volano haben wir einstimmig entschieden, einen ca. 900 m langen Umweg zu machen, um unsere Füße wieder ins Meer zu tauchen. Der heutige Tag war wieder voll geprägt von Landwirtschaft. Immer wieder radelt man an sorgsam angelegten Kanälen und bewirtschafteten Feldern vorüber. Viele Pumpwerke prägen das Landschaftsbild und auch viele Tiere wie Reiher und Babyenten haben wir gesichtet. Als wir an einem kleinen Parkplatz bei einer Abzweigung wieder zusammenwarteten, kam gleich ein älteres Pärchen aus dem Haus gelaufen und zeigte uns die richtige Richtung. Die haben wohl unsere Räder gesehen und wussten, dass die Eurobiker jeden Mittwoch hier vorbeikommen. Commacchio haben wir auch bald erreicht und die imposante Kirche sahen wir schon von weitem. Der Ort ist bekannt für die Aalzucht, und so haben wir abends auch gleich einen probiert. Zuerst noch etwas skeptisch aber er war sehr gut zubereitet und hat ein bisschen wie Speck geschmeckt. Hier können wir das Restaurant im Hotel Locanda La Comacina nur empfehlen, denn man speist hier in einem verankerten Schiff am Kanal. Trotz vollem Bauch hatten wir noch genug Platz für ein leckeres Gelati 😊

5. Tag: Commacchio – Ravenna

Der Tag startete gleich mal in einer Auto-Werkstatt. Meine Mutter ist leider über einen Nagel gefahren und wir mussten hier den Schlauch wechseln. Zuerst winkten die Mechaniker ab „No Biciclettas“, doch als sie merkten, dass wir Mädels das können (unserer Anleitung am Blog zum Fahrradschlauch wechseln sei Dank) halfen sie uns dann doch mit dem ein oder anderen Handgriff. Als es endlich weiter ging radelten wir schon am Meer und auf einem netten begrasten Radweg. Hier hatten wir einen wunderschönen Blick auf die vielen Flamingos, die dort im Watt nach Krebsen suchten. Nach einem kurzen Stück auf der Landstraße ging es wieder auf einem Schotter-Radweg am Meer entlang. Man kommt sich hier vor wie in einem Nationalpark!

Der Sprung ins kühle Nass durfte natürlich nicht fehlen. Wieder im Sattel ging es entlang des Lidos bis nach Punta Marina Terme. Dazwischen war wieder eine Fährfahrt, wo es sich empfiehlt die Tickets vorher am Automat zu kaufen. Am Schiff sind sie nämlich gleich doppelt so teuer. Nach Ravenna ging es auf einem sehr gut ausgebauten Radweg. Im Hotel wurden wir dann schon herzlich von der Familie Fabbri im Hotel Cendrale Byron begrüßt und mir wurde gleich aufgezählt wem bei Eurobike ich doch bitte schöne Grüße ausrichten sollte. Gerne habe ich das nach meiner Heimkehr natürlich erledigt. Auch wurde uns sofort mit den Rädern geholfen, die wir im Innenhof parken konnten. Heute hatten wir mal Lust auf eine richtige Pizza!

6. Tag: Ravenna – Brisighella

Durch den Obstgarten Italiens: Kiwiplantagen, Birnen-, Äpfelbäume und Nektarinen wuchsen entlang des Weges. Bei einem Bauernhof, wo wir im Schatten kurz angehalten haben, bekamen wir sofort eine Nektarine geschenkt – unsere Karotten waren ja schon aufgegessen. So sind wir dann auf ganz flachen Nebenstraßen geradelt und die Hügel der Toskana kamen immer näher. In Faenza kehrten wir schließlich zum Mittagessen ein. Obwohl die Karte des Bistros keine warmen Speisen vorsah zauberte uns die Chefin trotzdem ein bisschen Pasta mit Pomodoro, die herrlich schmeckte.
Nach Faenza kam eine ganz leichte Steigung, die wir jedoch fast nicht bemerkten.

Und nach zwei rasanten Abfahrten war auch schon Brisighella erreicht. Mercedes vom Hotel La Meridiana hat uns herzlich begrüßt und wir haben uns gleich mit Radler-Gewand und einem Aperol-Spritz in ihren Garten gesetzt und die Ruhe genossen. Nach einer kurzen Dusche entschieden wir uns noch in den Ort zu gehen. Ein kurzer Fußmarsch – ja, die Räder wollten wir mal stehen lassen – und wir haben den Ortskern mit seinen traditionellen Häusern und kleinen Lokalen erreicht. Wer noch genug Energie hatte ging rauf zur Rocca, die weit über das Tal thront. Zur Besichtigung sollte man allerdings vor 19:00 Uhr dort sein, danach wird geschlossen. Heute ging der Abend gemütlich im Hotel-Restaurant zu Ende und wir genossen die Ruhe des malerischen Dörfchens.

7. Tag: Brisighella – Florenz

Unser letzter Radtag begann mit einer Zugfahrt. Da zu unserem Termin mehrere Gäste radelten wurden unsere Räder in der Früh von unserem Stationsleiter Alexander abgeholt. Für uns ging es ca. 25 Minuten zu Fuß zum Bahnhof und dann mit dem Zug über den Pass bis Borgo San Lorenzo. Schon als wir beim Zug ausstiegen waren wir begeistert vom Ausblick auf die Hügel der Toskana. Wir waren etwas besorgt, ob es heute nicht zu hügelig wird, doch wir wurden eines Besseren belehrt. Die Strecke verlief anfangs bergab, danach auf einer flachen Nebenstraße durch die Hügel. Und dann kam doch eine Steigung. Diese war sehr knackig, jedoch nach ca. 1,5 km auch schon wieder vorbei und wir rollten gemütlich weiter bergab.

Kurz nach Fiesole gibt es eine kleine unverbaute Stelle, wo man einen wunderschönen Ausblick auf Florenz und dessen Größe hat. Die Kuppel des Doms sticht hier natürlich sehr ins Auge. Auf der Straße nach Florenz ist mit etwas mehr Verkehr zu rechnen, aber man wird gleich wieder in eine ruhige Nebenstraße und einen Radweg geleitet. Um zum Hotel Grifone zu finden haben wir dann wieder die Eurobike-App genutzt. Gegen Mittag haben wir dann nach ca. 320 km unsere Räder abgestellt und uns über die schöne gemeinsame Urlaubszeit gefreut. Nach dem Mittagessen und einer kurzen Dusche gingen wir dann schließlich ca. 20 Minuten in die Stadt und haben die fantastischen Bauwerke von Florenz bewundert.

8. Tag: Abreise

An unserem letzten Tag sind wir mit der Bahn zurück nach Mestre gefahren. Hier haben wir auch gelernt, dass es besser ist die Tickets schon vorab zu kaufen. Zum Beispiel am Bahnhof in Brisighella am Automaten. Denn in Italien werden nur so viele Tickets verkauft, wie es auch Sitzplätze gibt. Daher mussten wir ein bisschen auf unsere Abfahrt warten. Die Zeit haben ich und meine Schwägerin jedoch noch für ein bisschen Shopping genutzt. Das ein oder andere Erinnerungsstück musste ja doch noch mit. Von Mestre aus ging es wieder per PKW zurück nach Salzburg.

Obwohl ich früher mit Italien eher wenig anfangen konnte, hat mich diese Reise überzeugt. Die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bewohner war erstaunlich und wir kamen überall und mit jedem ins Gespräch. Obwohl es südlich vom Gardasee – mit Ausnahme in den Städten – keine Radwege gibt, fühlten wir uns nie durch den Verkehr gefährdet. Es wurde immer mit großem Abstand oder sehr langsam überholt. Die Radreise von Venedig nach Florenz hat mir auch besonders gut gefallen, weil jeder Tag so unglaublich abwechslungsreich war.

Auch möchte ich mich hier bei unseren zwei Stationsleitern Marco und Alex bedanken, die sich vor Ort so rührend um uns gekümmert haben und uns mit vielen Antworten und Hintergrundwissen zur Seite standen. So erfuhren wir auch die Geschichte der Katze von Chioggia, aber die kann Ihnen Marco wohl besser erzählen als ich…

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