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Verenas unvergessliche Reise nach Rom: Teil 1

Mit dem Fahrrad vom Brenner in die ewige Stadt
Rast in den Weingärten Südtirols

Es war eine Radsaison, wie wir sie alle noch nicht erlebt haben, die uns sehr viel abverlangt hat und uns vielleicht sogar das ein oder andere graue Haar gekostet hat. Kein Wunder also, wenn man nach der Radsaison 2020 urlaubsreif war. Unserer Geschäftsleitung Verena Sonnenberg ging es da nicht anders. Und als das letzte Leihrad eingewintert und der Katalog für die Radreise-Saison 2021 in Druck gegangen war, entschied sie sich dazu, sich eine kurze Auszeit zu gönnen.

Ihre Wahl war keine alltägliche, viel mehr eine außergewöhnliche – sie entschloss sich, mit ihrem Fahrrad und zwei Satteltaschen vom Brenner nach Rom zu radeln. Dabei folgte Sie größtenteils der Routenführung unserer individuellen Radreisen Innsbruck – VeronaVenedig – Florenz und Florenz - Rom. Lesen Sie hier nach, welche Orte Verena auf ihrer Reise besucht hat, welche schönen und schwierigen Momente sie erlebt hat und warum sie diese Reise immer wieder machen würde.

Rast in den Weingärten Südtirols

Urlaub benötigt

Nach dieser herausfordernden Saison 2020 waren mir zwei Dinge klar: Ich brauche eine Auszeit und ich möchte aktiv und in Bewegung bleiben, denn das liegt einfach in meiner Natur. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken einen Wanderurlaub zu machen, doch am Ende der Saison im Oktober ist das aufgrund des Wetters nicht immer ganz einfach. Es war unser Produktmanager Andreas Schintlmeister, der mich auf den Gedanken brachte, mit dem Fahrrad durch Italien zu reisen.

Radfahren, auf andere Gedanken kommen, unsere Radtouren erkunden und die herrliche italienische Küche genießen. Es war genau das, wonach mir der Kopf stand und was ich in diesem Moment brauchte. Ich freute mich auf die Zeit mit mir selbst, unkompliziert und ohne große Pläne und Kompromisse. Und als der Entschluss erst einmal gefasst war, begann ich auch schon voller Vorfreude mit den Vorbereitungen, denn ich wollte schon eine Woche später starten.

Was braucht man für zwei Wochen Radurlaub in Italien?

Da unsere Radsaison in Italien schon beendet war musste ich, und das hatte ich ohnehin vor, auf den Gepäcktransfer verzichten. Ich hatte also eine große und eine kleine Satteltasche Platz für zwei Wochen Italien im regnerischen Oktober. Und das war wahrscheinlich die größte Herausforderung für mich, nämlich zu entscheiden, was wirklich wichtig ist und was man getrost zuhause lassen kann. Bevor ich die Reise startete, erhielt ich noch einen Crashkurs von unserem Radmechaniker David. Außerdem gab er mir noch die wichtigsten Ersatzteile und Werkzeuge mit – das dritte Paar Schuhe musste also wieder raus aus der Gepäcktasche.

Impressionen des Ponte Scaligero

1000 Radkilometer mit unserem neuen Leihrad PLUS ohne eine einzige Panne!

„Sollen wir Dich nicht bis an den Gardasee fahren?“

Und dann war der Tag der Abreise schon gekommen. Meine Eltern fuhren mich mit Sack, Pack und Fahrrad bis zur Autobahnstation am Brenner, der sich an diesem Tag wahrlich nicht von seiner besten Seite präsentierte: Und so stieg ich bei 5 Grad und starkem Regen aus dem Auto meiner Eltern, lehnte den Vorschlag meiner Mutter, mich doch bis an den Gardasee zu fahren, dankend ab und schwang mich auf den klitschnassen Fahrradsattel. Die Zähne zusammenbeißend radelte ich auf den Spuren unserer Radtour von Innsbruck nach Verona entlang der Etsch Richtung Bozen, wo das Wetter zum Glück etwas freundlicher wurde.

Das herbstliche Südtirol erschlug mich förmlich mit einer Flut an wunderschönen und farbenfrohen Eindrücken. Ich radelte vorbei an herbstlichen Weinbergen, die in goldenen Farben schimmerten, sah reife Feigen an üppigen Bäumen wachsen und besuchte mir noch unbekannte Orte, wie Sterzing, Brixen und Trient, die mich komplett begeisterten. Und mit jedem Pedaltritt entfernte ich mich etwas von den Sorgen des Arbeitsalltags und ich freute mich schon morgens, was der neue Tag wohl bringen würde.

Verena mit Fahrrad am Brenner

Jeden Tag ein neues Ziel vor Augen

Mein anfänglicher Gedanke war es, so weit zu radeln wie ich Lust hatte. Schließlich war ich im Urlaub und wollte mich nicht komplett verplanen. Leider musste ich diesen Plan, der keiner war, bald wieder über den Haufen werfen. Ich setzte mir Tagesziele und passte diese an die Wetterlage und meine persönliche Situation an. Um ehrlich zu sein waren die ersten Etappen die schwierigsten für mich, denn die Strecke verläuft weitestgehend flach am Etschradweg. So schön diese Gegend auch ist, ich freute mich enorm, als die Gegend dann nach dem Gardasee kurz etwas hügeliger wurde. Schließlich liebe ich als Österreicherin das Bergradeln. Ich plante meine Etappen mit etwa 100 – 120 Radkilometern pro Tag ein und entschied gegen 15.00 Uhr immer, in welcher Stadt ich Halt machte. Dabei hielt ich mich hauptsächlich an unsere Etappenorte und Hotels.

Weitblick auf die Südtiroler Landschaft

Der erste Meilenstein

Und bereits nach drei Tagen war ich an meinem ersten größeren Ziel angelangt – in Verona. Als ich dann schließlich mit meinem Fahrrad über die Ponte Scaligero radelte und auf Veronas Burg Castelvecchio blickte, überkam mich plötzlich ein ganz wundervoller Moment. Kennen Sie das, wenn man stolz auf sich selbst ist, etwas geschafft zu haben und seinem Ziel etwas näherkommt? Genauso fühlte ich mich, als ich einen herrlich duftenden Espresso in einer kleinen Bar neben der berühmten Arena trank und die ungewohnt ruhige Atmosphäre ohne Touristen beobachtete. In Südtirol traf man doch noch einige Besucher und Touristen, hier im sonst so gut besuchten Verona fand ich eine Stadt vor, die seit langer, langer Zeit wieder einmal ganz unter sich war.

Es gab keine Touristenströme und kein Gedränge – alle Menschen verhielten sich äußerst diszipliniert, man sah kein Näschen unter den Masken hervorblitzen und der Mindestabstand wurde sehr großzügig eingehalten. Ich fühlte mich, und das möchte ich extra betonen, in wirklich keinem einzigen Moment dieser Reise in irgendeiner Art unsicher. Die Italiener hatten, egal wohin man auch kam, ob im Hotel, im Restaurant oder an öffentlichen Plätzen, ein ausgefeiltes System an Sicherheitsmaßnahmen, dass von allen, ob groß oder klein, strengstens eingehalten wurde. Ich fühlte mich wohl und kam nach den anstrengenden Wochen und Monaten erstmals wieder zur Ruhe. Ich genoss die Zeit mit mir selbst, die italienische Atmosphäre und diese unvergleichliche Küche.

In Verona endet der erste Teil meiner Reise. Wie es mir und meinem Fahrrad auf unserer Reise nach Rom weiter erging, lesen Sie im zweiten Teil meines Reiseberichtes.

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